Ich war schon ein bisschen  aufgeregt – mein erster Auftritt als Gastmusiker bei Purple Rising!
  
Andreas, mit dem ich bei  Bryan 69 der Musik von Bryan Adams huldige, hatte mich gefragt, ob ich ab und  zu mal aushelfen kann, wenn Stefan verhindert ist. Da die Musik von Deep Purple  ein wesentlicher Bestandteil meiner musikalischen Adoleszenz ist (ich besaß Anfang  der 70er eine C-90 Musikkassette – die Älteren unter uns werden sich erinnern  ;o)) – mit DP in Rock und Machine Head, die ich bis aufs Trägermaterial  heruntergehört hatte), musste ich nicht lange überlegen und stürzte mich in die  Vorbereitungsarbeit. Ein paar Proben, und schon baute ich mein Premier Set im  E-Werk Nierstein auf.
Das E-Werk ist ein liebevoll renovierter Veranstaltungsort,  den Peter und Biggi im Oktober eröffnet haben und der die Live-Musik- und  Event-Lücke zwischen Mainz und Worms schließen soll. Nach einem entspannten  Aufbau widmeten wir uns mit Hilfe von Techniker und Soundbeauftragten Timo dem  Soundcheck und ich stellte jetzt schon fest: Das wird ein Brett!
  Nach dem Genuss von Biggis  leckerem Chili warteten wir backstage auf den Konzertbeginn und taten das, was  Bands da so tun: Dominik pflegte seinen dicken Kopf (er war am Vortag 30  geworden), Reik machte ein paar Liegestütze und der Rest erging sich in  tiefsinnigen Weltbetrachtungen, bis es Zeit wurde, die Bühnengarderobe  anzulegen. Da mein Vorbild Ian Paice immer mit Bandana und Brille spielt, legte  ich beides an und kam mir erst mal komisch vor… bis wir die Bühne enterten und  mit „Burn“ den ersten Kracher des Abends losließen. Plötzlich war es ein  bisschen so, als wäre der Spirit von Ian mit mir und ich konnte mich in die  Musik fallenlassen. Es lief alles soweit gut und ich konnte trotz der  Dunkelheit auf der Bühne manche Zeichen meiner Mitmusiker richtig deuten. Das  Publikum ging toll mit, tanzte vor der Bühne und belohnte jedes Stück mit  herzlichem Applaus.
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      Für mein Empfinden ging das erste Set mit Lichtgeschwindigkeit über die Bühne. Für das zweite Set hatten wir mit „Kill The King“ von Rainbow wieder einen heftigen Kracher am Start, der vom Publikum frenetisch gefeiert wurde. Das Schöne an Deep Purple ist aber, dass es auch sehr filigrane und leise Stücke gibt, bei denen das Publikum auch wie im Bann mitging. Wie es in den 70ern üblich war, hat jeder Musiker auch seinen Solo-Slot und so sollte ich beim vorletzten Stück „The Mule“ ein Drum-Solo spielen. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zum letzten Mal ein Drum-Solo vor Publikum gespielt habe und war selbst auf mich neugierig… alles lief gut, das Publikum machte toll mit und wir beendeten das Konzert mit „Space Truckin“, einem langen Stück mit vielen Überraschungen. | 
  
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