Hmmm, Saal 51 in Calw klingt ein bisschen so wie  Disco 75 im ZDF… dachte sich euer ergebener Blog-Schreiber und  Aushilfs-Trommler bei der Zusage dieses Auftritts. Ich nehme ja immer sehr  gerne die Gelegenheit war, die Musik von Deep Purple mit den Jungs zu  zelebrieren und war nach meinem kürzlichen Besuch im benachbarten Rottenburg  (schöner Name für eine Gothic-Band) schon sehr neugierig auf Calw. Aber der  Reihe nach.
    
    Treffpunkt zur üblichen Ladeorgie war Bunker  Schmidtstraße um 14:00 Uhr, normalerweise ein Katzensprung – wenn da nicht die  ganzen IAA-Besucher gewesen wären, die stundenlang in ihren Blechkisten im Stau  stehen, um sich die Blechkisten anzuschauen, mit denen sie gern im Stau stehen  würden oder nächstes Jahr tatsächlich im Stau stehen – das muss man wollen. Für  alle anderen rundherum ist es einfach nervig.
    
    So starteten wir mit etwas Verspätung und kamen  nach 2 weiteren – Gott sei Dank nur sehr kurzen – Staus in Pforzheim an, um uns  auf Landstraßen dem Ziel unserer Reise zu nähern. Normalerweise wären die knapp  20 km auch keine Erwähnung wert, aber irgendwie scheint man in den Ausläufern  des Schwarzwaldes die Langsamkeit neu oder die Zügigkeit noch nicht entdeckt zu  haben, der Rekord von vorausfahrenden Autos lag bei 20 km/h unter der  vorgeschriebenen Höchstgeschwindigkeit… das bedeutet, bei Tempo 30 wäre man zu  Fuß schneller gewesen.
    
    Nun ja, so hatten wir Gelegenheit, uns die  Schönheit von Wald, Flusstal und vielen halb verfallenen Manufakturen jedweder  Art anzuschauen. Nach einiger Zeit erreichten wir Calw/Hirsau und den Saal 51.  Dieser entpuppte sich als freistehendes großes Gebäude, welches Raum für  dreierlei Dinge zugleich bot: ein Nachtclub (besagter Saal 51), darüber  Appartements (wo wir auch die Nacht verbrachten) und in der angebauten Halle  ein Kinderspielparadies. Interessante Kombination.
    
    Der Saal entpuppte sich als etwas kleiner als  erwartet und die Bühne regte zu berechtigten Zweifeln an, ob wir denn unser  Equipment überhaupt darauf unterbringen können. Mit viel Mühe und  Millimeterarbeit gelang es uns und wir konnten nach einer Weile mit dem  Soundcheck beginnen. Der Ruf zum Abendessen unterbrach uns dabei, die Küche  schließe bald, wir sollten jetzt etwas essen. Dies taten wir, und zwar in der  Kinderspiel-Halle. Es gab kulinarischen Genüsse mit Namen Piraten-Nuggets und  Troll-Schnitzel – man kann noch so lange touren, es gibt doch immer noch Neues  zu entdecken.
    
    Nach dem Essen dann der Rest vom Soundcheck –  schwieriger Raum mit schwieriger Akustik, aber unser Soundmann meisterte dies  bravourös, der Sound wurde nach dem Konzert auch allenthalben gelobt.
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        Nach dem Soundcheck nutzte ich die Gelegenheit zu  einer kurzen Siesta, um pünktlich gegen 21:00 Uhr zu den Kollegen zu stoßen und  nach kurzer Wartezeit ging es auf die Bühne – ohne Intro, der USB-Stick wurde  nicht erkannt. Na ja, geht auch mal so. Das Publikum, eine Mischung aus  Vintage-Rock-Fans mit jüngeren Begleitungen, ging von Anfang an toll mit und  feierte mit uns diese zeitlose Musik. Für mich ist es immer eine  Herausforderung, da ich nicht so im Training bin wie meine Kollegen, was  Deep-Purple-Mucke angeht, ich helfe ja nur immer mal aus. Noch  schweißtreibender allerdings war die Tatsache, dass mitten in einem Song das  Band meines Snareteppichs riss und diese plötzlich wie ein Putzeimer klang. Das  Gitarrenintro von Anya nutzte ich zu einer notdürftigen Reparatur (es lebe  Gaffa-Tape) und nutzte dann das lange Keyboard- und Orgelsolo von Andreas zu  einer gründlicheren Wartung, die genau zu den Klängen von Perfect Strangers abgeschlossen war – puh. | 
    
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